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Brandgefährliche Adventkränze

20.12.2016

Mit Beginn der Adventzeit steigt die Gefahr von Wohnungsbränden deutlich an. Wichtigste Ursache: Sorglosigkeit im Umgang mit Kerzenflammen.

4 von 10 aller durch offenes Licht und Feuer verursachten Brände entfallen auf die
Wochen vor und nach Weihnachten, der Dezember stellt diesbezüglich das absolute
Spitzenmonat dar. Die Brandschutz-Experten der BVS-Brandverhütungsstelle für
OÖ (BVS) und Sicherheits-Landesrat Elmar Podgorschek warnen daher rechtzeitig
zu Beginn der „stillsten Zeit im Jahr“: Der Advent ist im wahrsten Sinne des Wortes
brandgefährlich. Und je näher die Weihnachtsfeiertage rücken, umso mehr steigt die
Brandgefahr. „In den beheizten Wohnungen trocknen die Adventkränze
entsprechend schnell aus und brennen, wenn sie mit einer offenen Flamme in
Kontakt kommen, wie Zunder“, so BVS-Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss. Brennen also
die ersten Adventkranzkerzen nieder und kommt es dadurch zu einem Übergreifen
der Kerzenflammen auf das trockene Tannenreisig, steht binnen weniger Sekunden
der gesamte Adventkranz in Flammen. „Oftmals genügen nur wenige Augenblicke
der Unachtsamkeit und die Katastrophe ist perfekt“, betont Eisenbeiss.
So schnell dieses Unglück passieren kann, so viele Ursachen gibt es dafür: zu nahe
an der Kerzenflamme befindliche Dekorationsmaterialien, ein zu geringer Abstand
der Flamme zu Tannenzweigen des Adventkranzes oder ganz einfach zu weit herab
gebrannte Kerzen. „Gefährlich ist so eine Situation aber auf jeden Fall. Binnen
kürzester Zeit kann das Feuer auf umliegende Gegenstände übergreifen und damit
eine ganze Wohnung in Brand setzen“, erklärt Landesrat Podgorschek.
Sehr hohe Dunkelziffer
Wie groß die Gefahr eines Adventkranzbrandes tatsächlich ist, zeigt die
Brandschadenstatistik: Kerzen sind und bleiben die gefährlichsten „Brandstifter“ –
offenes Licht und Feuer zählt alle Jahre wieder zu den häufigsten Zündquellen, 40
Prozent aller durch Kerzen verursachten Brände entfallen auf die Wochen rund um
Weihnachten. Dabei handelt es sich allerdings nur um die bei den Versicherungen
aktenkundig gewordenen Fälle. BVS-Direktor Eisenbeiss geht davon aus, dass die
Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist: „Zum Glück werden viele solcher Brände
rechtzeitig bemerkt und in einem Stadium bekämpft, wo die Sachschäden noch
relativ gering sind.“ Als Mittel der ersten Löschhilfe kommt dabei ein Eimer Wasser
ebenso in Frage wie eine Löschdecke oder – im optimalen Fall – ein tragbarer
Feuerlöscher.
Deshalb auf den stimmungsvollen Brauch des Anzündens von Adventkranz- oder
anderen Kerzen zu verzichten, hieße aber über das Ziel hinaus zu schießen. „Die
eigentliche Gefahr liegt in der mangelnden Vorsicht bei der Handhabung offener
Flammen“, erklärt Dr. Arthur Eisenbeiss, Direktor der BVS-Brandverhütungsstelle für
OÖ. „Mit etwas Achtsamkeit steht einer besinnlichen Adventzeit nichts im Weg.
Schon die Befolgung einiger weniger Sicherheitstipps könne die Brandgefahr
deutlich reduzieren“, so Landesrat Podgorschek.
Tipps für die Brandvermeidung im Advent

  •  Lassen Sie brennende Kerzen auch nicht für kurze Zeit unbeaufsichtigt.
  •  Achten Sie auf möglichst große Abstände zwischen Kerzen und allenbrennbaren Materialien wie z.B. Zeitungen, Tischtücher, Vorhänge usw.
  •  Verwenden Sie statt leicht brennbaren Unterlagen (z. B. Papier oder Pappe)feuerfeste Unterlagen aus Keramik oder Metall.
  •  Ersetzen Sie herabgebrannte Kerzen unbedingt durch neue.
  •  Besondere Vorsicht gilt für trockenes Reisig, also beim Adventkranz in derzweiten Dezember-Hälfte.
  •  Lassen Sie Kinder oder auch Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine!
  •  Beachten Sie die Piktogramme auf den Kerzen oder Verpackungen, dieseweisen ebenfalls auf die Sicherheitshinweise hin.
  •  Wenn es trotzdem brennt:

ALARMIEREN – RETTEN – LÖSCHEN